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Allgemein

05.06.2020 Feuerwehren des Bezirks Braunau während der Corona-Krise V

Bezirk Braunau zur Übersicht

Mit dem Rückbau des Schnelleinsatzzelts der Einsatzführungsunterstützungs-Einheit aus dem Abschnitt Braunau durch die Feuerwehr Haselbach am Grenzübergang Braunau-Simbach endete am 5. Juni 2020 vorerst der Einsatz der Feuerwehren des Bezirks Braunau im Rahmen der Corona-Krise 2020. - Eine Krise, deren Bewältigung nicht im primären Aufgabenspektrum der Feuerwehren lag, sie aber doch in einer bis dato nie dagewesenen Form beschäftigte.

Natürlich galt von Beginn an die Erhaltung der Gesundheit der Mitglieder und somit die Erhaltung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehren als oberstes Ziel. Unfälle und Schadensfeuer ereignen sich auch in Krisenzeiten – wenngleich sie, das zeigt die erste Auswertung der Einsatzzahlen, beim Lock-down des Landes doch in geringerer Anzahl auftraten. Der Aufwand an persönlicher Schutzausrüstung, speziellen Verhaltensmaßnahmen und Einsatzhygiene bei den Einsätzen war gewaltig. Vielfach musste die erforderliche Ausrüstung erst mit erheblichem Aufwand beschafft werden.

Zum Einsatz des Bezirks-Feuerwehrkommandos, des Einsatzführungsstabs des Bezirks (EFS Feuerwehr Bezirk Braunau) und den Einsatzführungsunterstützungs-Teams (EFU) aus den Abschnitten:

Am 13. März 2020 um 14:34 Uhr wurde auf Anweisung des Landes-Feuerwehrkommandos die technische Einsatzbereitschaft für den Einsatzführungsstab (EFS) hergestellt.
In der digitalen Katastrophenschutzmanagementsoftware des Landes Oberösterreich (DIGIKAT) wurde vom EFS der Einsatz „Covid-19“ für die Feuerwehren des Bezirks angelegt. - Bis zum 5. Juni 2020 wurden insgesamt 132 Protokolleinträge angelegt, welche die verschiedenen Koordinierungsmaßnahmen dokumentierten.

Die Einsatzschwerpunkte lagen in folgenden Bereichen:


-    33 Einsätze im Vor-Triage-Zelt beim Krankenhaus Braunau auf Anforderung des „KKM Bezirk“ (Krisen- und Katastrophenmanagement der Bezirkshauptmannschaft) zur Entlastung des Krankenhauspersonals


-    43 Einsätze bei der Drive-In-Teststation in Burgkirchen auf Anforderung des KKM Bezirk zur Unterstützung des Roten Kreuzes bzw. der Polizei


-    53 Transporteinsätze für das Bundesheer bei den Grenzkontrollstationen Braunau-Simbach und Ach-Burghausen auf Anforderung des „KKM Land“ (Krisen- und Katastrophenmanagement Land Oberösterreich)


-    12 Transporteinsätze für Schutzausrüstung zu Schulen auf Anforderung des KKM Land


-    Diverse Unterstützungsleistungen für die Polizei (Schnelleinsatzzelte, Brückensperren, …)


Um dem eingesetzten Personal im Bereich der Vor-Triage nach jedem Einsatz eine sichere Dekontamination zu ermöglichen, wurde vom FMD (HAW/OAW) in der Volksschule Braunau (nahe Krankenhaus) ein Hygieneraum eingerichtet und betrieben.

Die Einsätze bei der Vor-Triage und Drive-In-Teststation wurden von den EFU-Teams aus den Abschnitten koordiniert.
 
Die S4-Gruppe übernahm erstmals seit der Aufstellung und Neugliederung des Einsatzführungsstabs (EFS) Logistikaufgaben in größerem Umfang. (Schutzausrüstung für alle Feuerwehren des Bezirks, Desinfektionsmittel für die Feuerwehren, Schutzausrüstung für die Schulen, …). Als zentraler Umschlagplatz für die beträchtliche Menge an Ausrüstung fungierte das Feuerwehrhaus Braunau. Die Verteilung in die Abschnitte wurde ebenfalls von der Feuerwehr Braunau übernommen.

Eine noch nie dagewesene Besonderheit war natürlich auch, dass die gesamte Kommunikation mittels Videokonferenzen durchgeführt werden musste. – Um die Ansteckungsgefahr für die beteiligten Führungskräfte gering zu halten, gab es während der gesamten Krise keine einzige Präsenz-Lagebesprechung!
Die bereits vor einiger Zeit seitens des Landes-Feuerwehrverbands  für alle Feuerwehren und Führungskräfte eingeführte Office365-Software - ins Besondere das Softwaremodul „Teams“ - bewährte sich ausgezeichnet!

Eine abschließende Zusammenfassung und Bewertung der vielen Aktivitäten unserer Feuerwehren während der Corona-Krise 2020 wird sicher noch etwas dauern.
Grundsätzlich hat die Feuerwehr aber wieder einmal eindrucksvoll bewiesen, dass sie
die größte und leistungsfähigste Einsatzorganisation des Landes ist und sie schnell und professionell auf nie dagewesene Lagen reagieren kann. Die vielen motivierten und qualifizierten KameradInnen sind gern gesehene Helfer in der Not an allen erdenklichen Brennpunkten.
Es bleibt zu hoffen, dass sich die Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung, die sich auch in dieser Krise 100%ig auf das Können und die Ressourcen der Feuerwehren verlassen konnten, auch dann an uns erinnern, wenn es gilt Einsatzfahrzeuge zu beschaffen, Feuerwehrhäuser zu bauen oder Ausrüstung zu finanzieren!

Text und Fotos: AFKDO Braunau