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Übung und Ausbildung Allgemein

18.10.2025 | Abschnitts-Atemschutzübung Wildshut: Atemschutz-Einsatzkräfte meistern komplexe Mehrfachforderung

Bezirk Braunau zur Übersicht

St. Pantaleon (Loidersdorf) – Die Feuerwehren des Abschnitts Wildshut demonstrierten ihre exzellente Ausbildung unter Extrembedingungen. Auf Einladung der Freiwilligen Feuerwehr St. Pantaleon fand in Loidersdorf die halbjährliche Abschnitts-Atemschutzübung statt. Mit 17 Atemschutztrupps aus insgesamt 14 Feuerwehren wurde ein logistisch und taktisch anspruchsvolles Einsatzszenario in einem stark verrauchten Gebäude erfolgreich absolviert.

Die Besonderheit dieser Übung lag in ihrer Komplexität und Abfolge: Jeder Trupp musste nacheinander alle drei herausfordernden Lagen in den verschiedenen Stockwerken abarbeiten. Um einen realistischen Einsatzbetrieb zu simulieren, befanden sich zwei Trupps gleichzeitig im Übungsobjekt. Die Einsatzleitung musste somit nicht nur die Abarbeitung der Aufgaben, sondern auch die koordinierte Rotation der Teams überwachen.

Mithilfe von Nebelmaschinen wurde im gesamten Gebäude eine realistische Nullsicht-Umgebung geschaffen, welche die Einsatzkräfte zwang, sich ausschließlich auf ihre Kameraden, ihren Tastsinn und ihre Technik zu verlassen.

 

Die Aufgabenstellung: Dreistufige Bewährungsprobe

Das Übungsszenario war so aufgebaut, dass es die gesamte Bandbreite an Herausforderungen abdeckte, denen Atemschutztrupps im Brandeinsatz begegnen können – von der Personenrettung über Gefahrstofferkundung bis zur Brandbekämpfung.

1. Erdgeschoss: Personensuche und schwierige Rettung

Im ersten Abschnitt konzentrierten sich die Trupps auf die wichtigste Aufgabe: die Menschenrettung. Nach der Lokalisierung einer vermissten Person in den verqualmten Räumen mussten die Retter eine Evakuierung meistern. Die Person musste über eine steile Keller-Treppe in den sicheren Außenbereich gebracht werden. Diese Herausforderung forderte körperliche Anstrengung, sichere Handgriffe und die Anwendung von Rettungstechniken im Team.

2. Obergeschoss: Gefahrgut, Kommunikation und Konzentration

Das Obergeschoss stellte höhere Anforderungen an die kognitive Leistung und die Funkkommunikation. Neben der Suche nach einer zweiten vermissten Person lag der Fokus auf der Gefahrenabwehr:

  • Identifizierung von Gefahrstoffen: Die Trupps mussten versteckte Behälter mit Gefahrstoffen auffinden.
  • Kommunikation: Das zugehörige Piktogramm musste fehlerfrei über Funk an die Außenwelt übermittelt werden.
  • Sicherung: Anschließend waren die Stoffe in einen dafür vorgesehenen Raum zu verbringen.
  • Stresstest: Zusätzlich wurde ein Geschicklichkeits- und Konzentrationsspiel integriert, um die Fähigkeit zur präzisen Arbeit unter dem Stress der Nullsicht zu testen.

3. Dachboden: Der gezielte Löschangriff

Die letzte Station führte die Einsatzkräfte in den Dachboden. Hier ging es um die effektive Brandbekämpfung. Da Brände in Dachstühlen oft schwer lokalisierbar sind, mussten die Trupps zwingend die Wärmebildkamera (WBK) einsetzen, um den simulierten Brandherd präzise zu orten. Erst nach der eindeutigen Bestätigung des Brandherdes durch die WBK durfte der simulierte Löschangriff erfolgen. Dieses Vorgehen schult das zielgerichtete und ressourcenschonende Vorgehen.

 

Führungsspitze und Ausblick

Die Durchführung und die gezeigten Leistungen der Trupps wurden von den anwesenden Führungskräften, dem Abschnittsfeuerwehrkommandanten und dem Abschnittsatemschutzwart, gelobt. Die komplexe Ausarbeitung der Übung durch die Feuerwehr St. Pantaleon wollen wir hier besonders hervorheben.

Ein herzliches Dankeschön gilt der Freiwilligen Feuerwehr St. Pantaleon für die hervorragende Vorbereitung und die Bereitstellung des realistischen Übungsobjekts.

 

Warum sind Atemschutzübungen für unsere Sicherheit unverzichtbar?

Als Feuerwehrmannschaft sind wir dem Schutz der Bevölkerung verpflichtet. Regelmäßige, realitätsnahe Atemschutzübungen, wie die in Loidersdorf, sind das Rückgrat der Einsatzbereitschaft im Abschnitt Wildshut. Sie dienen der Gefahrenprävention und sichern die Rettungskompetenz.

Nur durch das Training in simulierter Nullsicht werden die notwendigen Handgriffe zur Routine unter Stress. Dies gewährleistet, dass im Ernstfall, sei es bei einem Wohnungsbrand oder einem Gefahrstoffaustritt, die Rettungskette schnell und fehlerfrei funktioniert. Diese fortlaufende Ausbildung ist die Garantie dafür, dass unsere Mitmenschen jederzeit auf hochprofessionelle und sichere Hilfe ihrer Freiwilligen Feuerwehr zählen können.

Text & Fotos: © OBI d.F. Lisa Romako

Alle Fotos gibts hier:

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